Beratung

Die Beraterinnen vom Migrantinnen-Netzwerk sind Ansprechpartnerinnen für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Sie bieten Begleitung, Hilfe und Unterstützung an. Unsere Hilfe ist immer vertraulich und kompetent!

Wir holen die Frauen da ab, wo sie sich in ihrer persönlichen Situation befinden. Unter anderem sind folgende Fragestellungen wichtig:

Aufenthaltsrecht der Frauen und ihrer Kinder

Die Frau muss über ihr Aufenthaltsrecht aufgeklärt werden.

Beispiel: Wenn ein fester Aufenthaltstitel vorhanden ist, kann die Frau nach der Trennung nicht abgeschoben werden. Viele Ehemänner benutzen die Abschiebedrohung als Druckmittel gegenüber ihren Ehefrauen, damit diese den Schritt der Trennung überhaupt nicht als Lösung in Betracht ziehen.

Gewaltschutzgesetz

Die Polizei kann bei häuslicher Gewalt, d. h. nach Gewaltandrohung oder Ausübung, den gewalttätigen Partner sofort aus der Wohnung weisen und ihm ein Rückkehrverbot bis zu zehn Tagen erteilen. Damit hat die Betroffene die Möglichkeit, in Ruhe zu überlegen, ob sie zivilrechtliche Schutzmaßnahmen bei Gericht beantragen möchte.

Anbindungsmöglichkeiten an Hilfs- und Beratungsangeboten

Wir helfen im Umgang mit Behörden, unter anderem mit Gerichten und Ausländerämtern, mit Rechtsanwälten, Beratungsstellen und anderen Einrichtungen. Hier sind oft Sprachbarrieren und das fehlende Wissen über diese Möglichkeiten zu überwinden.

Soziale Strukturen

Der familiäre Kontext wird eingesehen. Die Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, erleben oftmals eine Verharmlosung und kulturbedingte Zuschreibungen der Gewalt, so dass dies häufig zur Schwächung ihrer Stellung in der Familie führt. Daher ist es wichtig im Vorfeld abzuklären, wie die betroffenen Frauen innerhalb und außerhalb der Familie vernetzt sind, um eventuell ihre Stellung in der Familie zu stärken oder zu ändern.

Bewältigung der erlebten Gewalt

Der erste Schritt ist das Zuhören und die anschließende Unterstützung der betroffenen        Frauen, ihre Ängste, Bedürfnisse und Sorgen wahrzunehmen. Nach der Analyse ihrer eigenen Situation und Selbstreflexion treffen die Frauen die Entscheidungen, wie es weitergehen soll eigenverantwortlich. Wir unterstützen sie in ihren jeweils eigenen Weg aus der Gewaltspirale. Falls nötig müssen Frauen hier auch ärztliche Behandlung in Anspruch nehmen.

Entwicklung von Lebensperspektiven

Gemeinsam werden Wege aus der Krise und  neue Perspektiven gesucht. Möglichkeiten zur Teilnahme an Deutschkursen oder der weiteren schulischen oder beruflichen Weiterbildung werden erörtert. Die Betroffenen werden zu Aktivitäten wie Sportunterricht oder anderen Hobbies motiviert.

Das sind die ersten wichtigen Schritte, die den betroffenen Frauen zu einer eigenen Identitätsfindung dienen und sie damit auch in Ihrem Selbstwertgefühl stärken können.

Unser eigener Migrationshintergrund erleichtert den Zugang zu den betroffenen Migrantinnen und schafft eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Unsere Arbeit ist stets wertschätzend, respektvoll, ehrenamtlich und vertraulich.